Simon – Jede Familie hat ihr Geheimnis

In „Simon – Jede Familie hat ihr Geheimnis„, einem eindrucksvollen historischen Drama, erleben wir die Geschichte des jungen Simon Larsson. Aufgewachsen in den turbulenten Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg, zeigt der Film Simons Entwicklung von einem träumerischen, bücherverliebten Kind zu einem jungen Mann, der nach seiner Identität sucht. Geprägt durch die Konflikte seiner Familie und die Herausforderungen der Zeit, findet Simon in der Literatur und Musik Zuflucht und Inspiration. Seine besondere Freundschaft mit Isak Lentov, einem jüdischen Mitschüler, und die Begegnung mit Isaks Vater Ruben öffnen ihm die Augen für eine Welt jenseits der engen Grenzen seines Elternhauses.

Simon - Jede Familie hat ihr Geheimnis
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Bill Skarsgård, Helen Sjöholm, Jan Josef Liefers (Schauspieler)
  • Lisa Ohlin (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Die Geschichte setzt sich fort, als Simon die Wahrheit über seine Herkunft erfährt. Er stellt fest, dass er der Sohn eines deutsch-jüdischen Violinisten ist. Diese Offenbarung führt ihn auf eine emotionale Suche nach seiner Identität und Herkunft. Die Beziehung zu seinem Vater Erik und seiner Mutter Karin wird auf eine harte Probe gestellt. Gleichzeitig entwickelt sich eine tiefere Bindung zu Ruben, der für Simon zu einer Art Mentor wird. Der Film zeichnet sich durch eine subtile Erzählweise und eindringliche Charakterstudien aus. So werden die Zuschauer in die komplexe Welt Simons eingeführt, die von historischen Ereignissen, familiären Geheimnissen und der Suche nach persönlicher Identität geprägt ist.

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Simon – Jede Familie hat ihr Geheimnis“ entstand 2011 als schwedisches Historiendrama. Inspiriert wurde der Film durch Marianne Fredrikssons Roman „Simon“. Die Regie übernahm Lisa Ohlin, bekannt für ihre einfühlsame Inszenierung. Sie adaptierte das Drehbuch gemeinsam mit Marnie Blok. Die Hauptrolle des Simon Larsson spielte Bill Skarsgård. An seiner Seite agierte Helen Sjöholm als Karin Larsson. Jan Josef Liefers verkörperte Ruben Lentov, eine Schlüsselfigur.

Der Film besticht durch seine hochwertige Produktion. Leander Carel, Marc-Daniel Dichant und Sveinung Golimo zeichneten dafür verantwortlich. Annette Focks komponierte die Musik, während Dan Laustsen die Kameraführung übernahm. Der Schnitt erfolgte durch Kasper Leick und Michal Leszczylowski. Beeindruckend ist auch die Spracharbeit von Liefers, der für seine Rolle intensiv Schwedisch lernte. Mit einem Budget von 50 bis 60 Millionen Schwedischen Kronen entstand ein vielschichtiges Werk. Es erhielt dreizehn Nominierungen beim Guldbagge, dem schwedischen Filmpreis.

Zusammenfassung & Story vom Film „Simon – Jede Familie hat ihr Geheimnis“

„Simon – Jede Familie hat ihr Geheimnis“ beginnt im Sommer 1939. Simon Larsson, ein einfühlsames Kind, entflieht der Realität durch Bücher und Träume. Seine Mutter Karin möchte ihn in Göteborg zur Schule schicken. Eriks Vater jedoch fürchtet, dass Bildung Simon von seinen Wurzeln entfernt. Er besteht darauf, dass Simon kämpfen lernen soll. Trotzdem gibt Erik nach und finanziert Simons Schulbildung. In der Schule freundet sich Simon schnell mit Isak Lentov an. Isak, ein jüdischer Mitschüler, wird von Simon vor antisemitischen Angriffen verteidigt. Simon besucht Isak zu Hause und trifft dabei auf dessen Vater Ruben, einen deutschen jüdischen Buchhändler.

Eriks Beziehung zu Ruben ist kompliziert. Erik ist neidisch auf Rubens Bildung und Geschenke. Als Ruben für die Aufnahme von Isak dankbar ist, verschärft sich Eriks Unmut. Ruben wiederum sorgt sich zunehmend wegen der Nazis. Isak ist von seiner traumatischen Vergangenheit in Nazi-Deutschland geprägt. Er flüchtet aus der Schule, als er eine deutsche Delegation sieht. Ruben berichtet von Isaks schrecklichen Erfahrungen mit SA-Männern. Währenddessen kümmert sich Erik um Isak und beschäftigt ihn in seiner Werkstatt.

Enthüllung einer verborgenen Herkunft

Die Beziehung zwischen Simon und Ruben vertieft sich. Ruben enthüllt, dass Simon der uneheliche Sohn einer entfernten Cousine von Erik ist. Sein leiblicher Vater, ein deutsch-jüdischer Musiklehrer, ist nach Deutschland zurückgekehrt. Unter Rubens Einfluss entdeckt Simon seine Leidenschaft für Musik. Erik, zunächst widerwillig, finanziert eine Klavierstunde für Simon. Isak hingegen zeigt mehr Interesse an praktischen Tätigkeiten. Er möchte mit Erik ein Boot bauen, was Ruben unter der Bedingung zulässt, dass Isak zur Schule zurückkehrt.

Als der Krieg 1945 endet, erleidet Karin einen Herzinfarkt. Erik entscheidet daraufhin, ihr alle unerfüllten Wünsche zu erfüllen. Er modernisiert das Haus und richtet eine neue Küche ein. Rubens Unterstützung für Simons musikalische Entwicklung hält an. Er schenkt Simon eine Musikanlage und eine Schallplatte von Berlioz’ „Symphonie fantastique“. Erik, genervt von der ständigen Musik, zerstört die Schallplatte. Dies führt zu einem Streit, in dem Simon erfährt, dass Inga seine leibliche Mutter ist. Während seines Archäologiestudiums besucht Simon Inga und erhält einen Brief seines leiblichen Vaters. Simon zieht zu Ruben, um mehr über seinen Vater zu erfahren. Sie erfahren von Simons Onkel in Berlin, dass Simons Vater gestorben ist. Simon erhält die Violine seines Vaters. Nach Karins Tod erkennt Simon durch das Spielen der Violine, dass seine Eltern ihn immer geliebt haben.

Kritiken und Fazit zum Film „Simon – Jede Familie hat ihr Geheimnis“

Lisa Ohlins Verfilmung von Marianne Fredrikssons Roman „Simon – Jede Familie hat ihr Geheimnis“ greift mutig die Themen Zweiter Weltkrieg und Antisemitismus auf. Der Film startet in Südschweden, 1939, und zeichnet die Jugend von Simon Larsson nach. Dieser, eher ein Träumer und Leseratte, stößt in der Schule auf Isak Lentov. Isak, Sohn eines jüdischen Buchhändlers, öffnet für Simon die Tür zu einer Welt voll Kultur. Ruben Lentov, Isaks Vater, gespielt von Jan-Josef Liefers, wird zu einer Schlüsselfigur in Simons Leben. Der Konflikt zwischen Simons Welt und der seines Arbeitervaters Erik bildet einen Kernkonflikt. Dies spitzt sich zu, als Simon erfährt, dass er adoptiert wurde. Seine Wurzeln liegen im jüdischen Deutschland.

Der Film entwickelt sich von einer hektischen Anfangsphase zu einer tiefgründigen Coming-of-Age-Geschichte. Simons Erkundung seiner jüdischen Identität bringt neue Perspektiven auf Antisemitismus und Beziehungen. Besonders beeindruckend ist Bill Skarsgards Darstellung des erwachsenen Simon. Er bringt die innere Zerrissenheit und Suche nach Identität glaubhaft auf die Leinwand. Die zweite Filmhälfte zeigt Ohlins Talent für geduldige, sensible Erzählweise. Dies hebt den Film von einer bloßen Geschichtsstunde zu einer emotional reichhaltigen Erzählung. „Simon“ zeigt, wie persönliche und historische Identität untrennbar verwoben sind.

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